Deutung Jeder der im Internet aktiv ist, baut mit der Zeit eine digitale Identität auf. In der digitalen Welt von heute ist die Entstehung einer digitalen Identität ein unvermeidlicher Schritt, sei es für im privaten Umfeld oder im Unternehmenskontext.
Mit jeder Online-Registrierung geben wir persönliche Daten preis, die eine digitale Identität formen. Diese Identitäten ermöglichen den Zugang zu einer Vielzahl von digitalen Diensten, von sozialen Netzwerken über Online-Banking bis hin zu behördlichen Angeboten.
Was ist eine digitale Identität?
Eine digitale Identität kann als elektronisches Profil verstanden werden, das notwendig ist, um digitale Dienste zu nutzen. Sie basiert auf Informationen, die wir bei der Registrierung auf Plattformen und Diensten angeben.
Diese Informationen können sowohl echte persönliche Daten als auch erfundene Elemente wie Nicknames und Avatare umfassen. Die Zusammensetzung einer digitalen Identität variiert je nach Anforderungen der jeweiligen Plattform und kann Folgendes beinhalten:
- Benutzername und Passwort
- Anschrift
- Digitale Zertifikate oder Token
- Biometrische Daten
Die Schaffung einer digitalen Identität wirft Fragen bezüglich Datenschutz und Sicherheit auf, da sie potenziell missbraucht werden kann. Die europäische digitale Identität, ein Vorschlag der EU-Kommission, zielt darauf ab, ein einheitliches und sicheres Identifizierungssystem für Bürger und Unternehmen in Europa zu etablieren. Mehr dazu weiter unten.
4 Formen der digitalen Identität
Digitale Identitäten sind in der vernetzten Welt von heute allgegenwärtig und nehmen verschiedene Formen an, je nachdem, wie und wo sie verwendet werden. Die folgende Tabelle bietet einen strukturierten Überblick über die unterschiedlichen Formen digitaler Identität, deren spezifische Merkmale, Beispiele und Anwendungsbereiche.
Dies soll ein umfassendes Verständnis dafür schaffen, wie digitale Identitäten unsere Interaktionen im Online-Raum prägen.
Form der digitalen Identität | Beschreibung | Beispiele | Anwendungsbereich |
---|---|---|---|
Identifikation bei Login-Vorgängen | Kombination von individuellen Merkmalen zur Authentifizierung bei Online-Diensten. | Benutzername und Passwort, PIN-Code | Soziale Netzwerke, E-Mail-Accounts |
Digitale Unterschrift | Dient als elektronischer Nachweis der Zustimmung zu Dokumenten oder Verträgen. | Handy-Signatur in Österreich | Vertragsabschlüsse, offizielle Dokumente |
Abbild der Interessen | Erfassung und Kategorisierung der Online-Aktivitäten und Vorlieben einer Person. | Instagram-Kategorisierung basierend auf geliketen Seiten | Zielgruppenspezifische Werbung |
Zugeordnete Online-Inhalte | Alle digitalen Inhalte, die einer Person zugeschrieben werden können, unabhängig von der Quelle. | Beiträge in sozialen Medien, Blogposts | Reputation Management, Personal Branding |
Die Deutung des Begriffs hängt vom Kontext ab
die Definition von digitaler Identität variiert je nach Kontext erheblich. Unterschiedliche Anwendungsbereiche fokussieren auf verschiedene Aspekte der digitalen Identität, was zu einer Vielzahl von Interpretationen führt. Hier sind einige Beispiele, wie die digitale Identität je nach Kontext definiert werden kann:
- Datensicherheit und Zugriffsverwaltung: In diesem Bereich bezieht sich die digitale Identität auf die spezifischen Attribute und Berechtigungen eines Nutzers innerhalb eines IT-Systems. Sie dient als Grundlage für Authentifizierungs- und Autorisierungsprozesse, um den Zugriff auf Informationen und Ressourcen zu kontrollieren und zu sichern.
- Social Media Profile: In sozialen Netzwerken umfasst die digitale Identität die persönlichen Informationen, Interessen, Beziehungen und Inhalte, die ein Nutzer auf seiner Profilseite teilt. Diese Definition betont die Selbstdarstellung und soziale Interaktion im digitalen Raum.
- Übergreifende Informationen im Internet: Hier bezieht sich die digitale Identität auf die Gesamtheit der Informationen, die online über eine Person gefunden werden können, einschließlich öffentlich zugänglicher Daten auf Websites, in sozialen Medien und in Datenbanken. Diese Perspektive berücksichtigt die digitale Spur, die Personen im Internet hinterlassen.
- Definition von Europäischem Parlament/Bundesregierung: Regierungen definieren digitale Identität oft im Kontext von E-Government-Diensten. Sie bezieht sich auf verifizierte persönliche Attribute, die es Bürgern ermöglichen, auf offizielle Dienste zuzugreifen und Transaktionen digital durchzuführen. Hier steht die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit der Identitätsverifizierung im Vordergrund.
- Digitale Signaturen und IDs: In diesem Zusammenhang umfasst die digitale Identität die Mittel und Mechanismen, die es einer Person ermöglichen, Dokumente digital zu signieren und ihre Identität elektronisch zu bestätigen. Diese Definition konzentriert sich auf die rechtliche und verifizierte Identität einer Person im digitalen Raum.
Jeder dieser Kontexte betont unterschiedliche Aspekte der digitalen Identität, von Sicherheitsanforderungen über soziale Interaktionen bis hin zu rechtlichen Anerkennungen.
Dies spiegelt die vielfältigen Funktionen und Herausforderungen wider, die digitale Identitäten in der modernen Gesellschaft darstellen.
Was ist eine Identitäts- und Zugriffsverwaltung (IAM)?
Identitäts- und Zugriffsverwaltung (IAM) bezeichnet ein System aus Technologien, das darauf ausgelegt ist, digitale Identitäten zu organisieren und die damit einhergehenden Berechtigungen zu überwachen.
Die digitale Identität bildet das Fundament des IAM-Systems, da ohne die Identifizierung eines Nutzers keine spezifischen Zugriffsrechte definiert oder beschränkt werden können.
Die Bedeutung von IAM für die Sicherheit eines Unternehmens ist nicht zu unterschätzen. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Datenlecks, Cyberattacken und ähnlichen Gefahren. Durch den Einsatz robuster Authentifizierungsverfahren wird verhindert, dass sich Eindringlinge als berechtigte Nutzer ausgeben können.
Zudem minimiert eine sorgfältige Autorisierung das Risiko, dass ein Angreifer, der Zugang zu einem Konto erlangt hat, weitreichenden Schaden anrichten kann, indem der Zugriff auf Unternehmensdaten und -systeme kontrolliert bleibt.
Cloudflare Zero Trust stellt eine Sicherheitsplattform dar, die es Organisationen ermöglicht, einen Zero Trust-Ansatz zu implementieren, der auf der Überprüfung jeder Nutzeridentität basiert, bevor Zugang zu Ressourcen gewährt wird.
Dieses System integriert sich nahtlos in verschiedene Single Sign-On (SSO)-Lösungen, um die Authentizität von Nutzeridentitäten sicherzustellen. Weitere Informationen zu Cloudflare Zero Trust finden Sie auf deren Website.
Was steckt hinter dem Begriff der europäischen digitalen Identität?
Der Rat und das Europäische Parlament haben am 29. Juni 2023 eine vorläufige Einigung über die europäische digitale Identität (eID) erzielt, ein entscheidender Fortschritt, der allen Europäern eine sichere und einheitliche digitale Identität ermöglichen soll.
Dieser Rahmen soll den digitalen Wandel in der EU vorantreiben und gleichzeitig die demokratischen Rechte und Werte schützen.
Die digitalen Brieftaschen, die durch die eID bereitgestellt werden, erlauben Bürgern und Unternehmen, ihre Identität sicher zu verifizieren und digitale Dienste europaweit nahtlos zu nutzen, ohne auf private Identifizierungsmethoden zurückgreifen zu müssen. Quelle: Link
Kernpunkte der Einigung | Beschreibung |
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Kostenlose Nutzung | Die Nutzung der digitalen Brieftasche wird für natürliche Personen standardmäßig kostenlos sein, mit möglichen Einschränkungen für nicht berufliche Zwecke. |
Validierung elektronischer Attribute | Die Mitgliedstaaten bieten kostenlose Validierungsmechanismen zur Überprüfung der Echtheit und Gültigkeit der digitalen Identität. |
Quelloffene Software | Die Softwarekomponenten der Brieftaschen-Anwendung werden grundsätzlich quelloffen sein, um Transparenz und Sicherheit zu gewährleisten. |
Elektronische Signaturen | Die eID-Brieftasche unterstützt elektronische Signaturen, wodurch digitale Transaktionen und Verifizierungen erleichtert werden. |