Digitale Souveränität: Definition und Beispiele

Digitale Souveränität ist in der vernetzten Welt des 21. Jahrhunderts von zentraler Bedeutung. Die Digitalisierung durchdringt alle Bereiche unseres Lebens und birgt enorme Chancen, aber auch Risiken. Um die Potenziale der digitalen Transformation voll ausschöpfen zu können, muss unsere Gesellschaft digital souverän werden und bleiben.

Nur wer die Hoheit über seine Daten und IT-Systeme behält, kann die Digitalisierung nach den eigenen Vorstellungen frei von externen Zwängen gestalten. Digitale Souveränität ist die Grundvoraussetzung für Selbstbestimmung, Freiheit und Sicherheit im digitalen Zeitalter.

Definition: Was ist digitale Souveränität?

Die digitale Souveränität beschreibt die Fähigkeit von Individuen, Organisationen und Staaten, im digitalen Raum selbstbestimmt und unabhängig zu agieren. Sie beinhaltet die Gestaltungshoheit über die Nutzung digitaler Technologien und IT-Infrastrukturen sowie die Kontrolle über die eigenen Daten und die anvertrauten Daten Dritter. Eine digital souveräne Entität behält zu jedem Zeitpunkt die vollständige Handlungsfreiheit und Entscheidungsgewalt über ihre digitalen Ressourcen und Systeme.

Für Staaten ist die Wahrung der digitalen Souveränität essenziell, um ihre staatlichen Aufgaben und die Daseinsvorsorge für Bürger und Unternehmen auch im digitalen Zeitalter gewährleisten zu können. Kommunen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, da sie als unterste staatliche Ebene die unmittelbare Schnittstelle zu den Bürgern bilden und Anlaufstelle für alle Belange der digitalen Grundversorgung sind.

Digitale Souveränität bedeutet, frei von externen Zwängen oder Abhängigkeiten über den Einsatz von IT-Systemen und digitalen Werkzeugen selbst bestimmen und die dabei verarbeiteten Daten vollständig unter eigener Obhut halten zu können. Sie ist Grundvoraussetzung für Selbstbestimmung, Freiheit und Sicherheit in der vernetzten.

Folgende Synonyme werden oft verwendet:

  • Digitale Unabhängigkeit
  • Digitale Selbstbestimmung
  • Technologische Autonomie
  • IT-Selbstbestimmung
  • Cyber-Souveränität
  • Datensouveränität
  • Informationelle Selbstbestimmung

Dimensionen digitaler Souveränität

In einer Zeit, in der Daten zur wichtigsten Währung geworden sind, ist die Wahrung der digitalen Souveränität entscheidend für Staaten und Unternehmen. Nur wer die volle Kontrolle über seine IT-Systeme und Daten hat, kann seine Unabhängigkeit bewahren.

Souveränität der Bürger

In einer digital souveränen Gesellschaft sind die Bürger aktive Gestalter, keine passiven Konsumenten. Durch Kompetenzvermittlung und digitale Teilhabemöglichkeiten werden sie in die Lage versetzt, die Potenziale der Digitalisierung aktiv mitzugestalten und zu nutzen. Bildungsangebote vermitteln nicht nur digitale Skills, sondern fördern auch ein Verständnis für Sicherheit und Datenschutz.

Unternehmerische Souveränität

Für Unternehmen ist die Wahrung der digitalen Souveränität überlebenswichtig. Cyberangriffe und Datendiebstahl können existenzbedrohend sein. Aber auch die Abhängigkeit von einzelnen Technologieanbietern birgt Risiken. Unternehmen müssen die volle Kontrolle über ihre Daten und IT-Systeme behalten, um wettbewerbsfähig und unabhängig zu bleiben.

Souveränität des Staates

Der Staat ist der Garant für die Sicherheit und das Wohlergehen seiner Bürger – auch im digitalen Zeitalter. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, muss er voll handlungsfähig bleiben. Hierzu gehört der Aufbau eigener, geschützter IT-Infrastrukturen, losgelöst von Dritten. Nur so kann er seine digitale Souveränität dauerhaft wahren.

PRAXISBEISPIELE

In allen Fällen werden weder Daten noch IT-Systeme externer Kontrolle unterworfen. Die volle Souveränität über die eigenen digitalen Ressourcen bleibt gewahrt.

Praxisbeispiele Digitale Bürgerdienste einer Kommune, die mit Open-Source-Software und auf eigenen Rechenzentren betrieben werden. Die Bürger haben die volle Kontrolle über ihre Daten. Ein Unternehmen betreibt eine eigene Private Cloud mit selbst entwickelten Anwendungen. Sensible Daten bleiben im eigenen Rechenzentrum und unterliegen der vollen Hoheit des Unternehmens. Der Staat betreibt ein autonomes Glasfasernetz und eigene Rechenzentren für kritische Infrastrukturen. Die volle Kontrolle macht den Staat unabhängig von Dritten. Eine Privatperson betreibt zu Hause einen eigenen Server und hostet darauf ihre private Cloud, E-Mails und sensible Aktivitäten. Nur quelloffene Software ohne Hintertüren wird genutzt.
Dimension Bürger Unternehmen Staat Privatperson

Wege zur Digitalen Souveränität

In einer Zeit, in der Daten zur wichtigsten Währung geworden sind, ist die Wahrung der digitalen Souveränität entscheidend für Staaten und Unternehmen. Nur wer die volle Kontrolle über seine IT-Systeme und Daten hat, kann seine Unabhängigkeit bewahren.

Sichere Infrastrukturen

Funktionsfähige und geschützte IT-Infrastrukturen sind die Grundlage für einen handlungsfähigen Staat. Öffentliche IT-Dienstleister tragen dafür Sorge, dass Daten und Systeme stets verfügbar und gesichert sind. Sie stärken das digitale Rückgrat der öffentlichen Verwaltung – und damit das Vertrauen der Bürger und Unternehmen.

Investitionen in sichere Infrastrukturen zahlen sich durch effiziente Staatlichkeit aus. Eine funktionierende digitale Souveränität ist der Schlüssel für öffentliche Dienstleistungen.

Förderung der Unabhängigkeit

In einer zunehmend vernetzten Welt ist die Wahrung der digitalen Souveränität entscheidend. Unternehmen dürfen sich nicht von Interessen anderer Staaten oder staatlich gelenkter Konzerne leiten lassen. Echte Unabhängigkeit erlangt man durch den Einsatz sicherer Rechenzentren, eigener Open-Source-Lösungen und Strategien der autonomen Beschaffung.

Ein diversifiziertes Lieferantennetzwerk reduziert Abhängigkeiten. Nur mit voller Kontrolle über digitale Ressourcen lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit sichern.

Kooperation

Digitale Souveränität durch Kooperation stärken. Gemeinsam mit verlässlichen Partnern wie Bund, Ländern und Kommunen entwickeln wir transparente und kompatible Lösungen. Daraus entsteht ein sicheres IT-Netzwerk mit anpassbaren Anwendungen für den öffentlichen Sektor – einheitlich, aber individualisierbar.

Ressourcenschonende Lösungen mit zahlreichen Schnittstellen fördern Unabhängigkeit und Wirtschaftlichkeit. Zusammenarbeit ist der Schlüssel zu digitaler Souveränität.


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