Sharing Economy: Definition & Beispiele

Die Sharing Economy ist ein innovatives Konzept, bei dem das Teilen von Gütern und Dienstleistungen gegenüber dem klassischen Kauf im Vordergrund steht.

Unternehmen wie Netflix oder Airbnb haben sich dieses Modell zu Eigen gemacht, um ressourcenschonend und effizient zu agieren und ihren Kunden gleichzeitig flexible Nutzungsmöglichkeiten zu bieten. Dieser Ansatz trägt nicht nur zu einem nachhaltigen Wirtschaften bei, sondern eröffnet auch völlig neue Perspektiven im Umgang mit Konsumgütern.

In der Welt des Business gewinnt das Thema Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Unternehmen setzen auf bewussten Konsum und eine ressourceneffiziente Produktion. Die Sharing Economy entspricht diesem Zeitgeist, indem sie auf das Ausleihen statt des Kaufens setzt.

Definition: Was ist Sharing Economy?

Sharing Economy bezeichnet ein wirtschaftliches System, das den gemeinsamen Zugang zu Gütern und Dienstleistungen über Peer-to-Peer-Teilung ermöglicht. Statt Besitz steht die Nutzung im Vordergrund, wobei Individuen oder Gruppen Ressourcen wie Fahrzeuge, Wohnungen oder Werkzeuge teilen oder tauschen.

Diese Wirtschaftsform nutzt digitale Plattformen zur Vermittlung zwischen Anbietern und Nutzern und fördert so eine effizientere Ressourcennutzung, Verringerung von Abfall und Stärkung der Gemeinschaft. Sie umfasst verschiedene Sektoren, darunter Transport, Unterkunft und Finanzdienstleistungen, und betont Werte wie Zugänglichkeit, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft.

Die Bedeutung der Sharing Economy

Die Sharing Economy stellt ein zeitloses Konzept der geteilten Nutzungsrechte dar. Ein alltägliches Beispiel hierfür ist das Entleihen oder Tauschen unterschiedlicher Objekte sowie die kollektive Verwendung von Lizenzen, Fahrzeugen oder auch Räumlichkeiten.

Kunden solcher Anbieter erwerben keine Besitzansprüche an den Produkten, sondern vereinbaren stattdessen eine zeitlich begrenzte Nutzungsmöglichkeit.

Gemäß einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratergesellschaft PwC aus dem Spätsommer 2017 nutzen 39 Prozent der
Deutschen Angebote der sogenannten Sharing-Economy.

Obwohl der Austauschgedanke seit langer Zeit existiert, hat das Internet zu einer Renaissance dieses Prinzips geführt. Gerade in der heutigen digitalisierten Welt ist es unkompliziert, Wissen zu teilen oder gemeinschaftlich materielle und immaterielle Ressourcen zu gebrauchen.

So kann man heutzutage problemlos Autos oder Fahrräder leihen oder Dienstleistungen beziehen, die es ermöglichen, von den Kenntnissen anderer zu profitieren. Dank der fortschreitenden Digitalisierung ist die Vernetzung nun viel einfacher.

Nachhaltigkeit ist oft ein Kernelement der Sharing Economy

Varianten der Sharing Economy

Innerhalb des Konzepts der Sharing Economy (Sharing Economy) differenzieren Experten hauptsächlich drei Modell-Kategorien, die den Austausch und die Nutzung von Ressourcen charakterisieren:

  • Unternehmen zu Unternehmen (U2U): Innerhalb dieses Schemas teilen Firmen Ressourcen mit anderen Geschäftseinheiten. Dies umfasst beispielsweise die gemeinsame Nutzung von Betriebsstätten oder Maschinen.
  • Unternehmen zu Verbraucher (U2V): Bei diesem Modell stellt ein Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen Privatpersonen zur Verfügung. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Vermietung von Fahrzeugen oder Unterkünften.
  • Individuum zu Individuum (I2I): Hierbei tauschen oder verleihen Einzelpersonen Gegenstände untereinander. Dies reicht von der gemeinsamen Autonutzung, über temporäres Wohnen bei anderen („Couchsurfing“), bis hin zu Secondhand-Verkäufen auf spezialisierten Plattformen. Auch das Ausborgen von Werkzeugen in der Nachbarschaft gehört in diese Kategorie.

Praxisbeispiele für Sharingplattformen im Bereich I2I

Bereich Plattform Website
Autoteilung SnappCar snappcar.de
Autoteilung Getaround getaround.com
Wohnraumteilen Airbnb airbnb.com
Werkzeugverleih Toolshare toolshare.uk
Kleidertausch Vinted vinted.com
Haustausch Homelink homelink.com
Fahrradverleih Spinlister spinlister.com

Beispiele zu bekannten Unternehmen der Sharing Economy

NETFLIX

Ein führender Anbieter im Bereich der Medienstreaming-Dienste ermöglicht es Nutzern, gegen eine regelmäßige Gebühr auf eine umfangreiche Bibliothek von Filmen und Serien zuzugreifen. Kunden erwerben kein dauerhaftes Eigentum an den Medien, sondern nutzen das Angebot so lange, wie die Mitgliedschaft aktiv ist. Dieses Modell bietet eine kostengünstige Alternative zum einzelnen Kauf von Medien.

  • Monatliche/Jährliche Gebühr: Zugang zur Medienbibliothek
  • Eigentumsprinzip: Zugriff, kein Besitz
  • Kostenvorteil: Zugang zu vielen Titeln zu einem geringeren Preis als beim Kauf

AIRBNB

Eine bekannte Plattform für die Vermittlung privater Unterkünfte bringt Wohnungseigentümer, die ihre Räume anbieten möchten, mit Suchenden, die vorübergehend ein Zuhause benötigen, zusammen. Die Plattform selbst besitzt keine Immobilien, doch trägt sie maßgeblich zur Popularität und Verbreitung dieses Teilungsmodells bei.

  • Anbieter & Nutzer: Zusammenführung auf einem Marktplatz
  • Immobilien: Kein Eigentum der Plattform
  • Wirtschaftsmodell: Vermittlungsgebühren für bereitgestellte Kontakte

UBER

Ein anderer Marktführer, insbesondere in den USA bekannt, stellt eine Vermittlungsplattform für Personentransporte dar, die Privatpersonen zur Durchführung der Fahrten nutzt, anstatt eigene Fahrer zu beschäftigen. Nutzer können über eine mobile Anwendung eine Fahrt buchen und erhalten dann automatisch Informationen wie Fahrzeugdaten und die geschätzte Ankunftszeit.

  • Vermittlung: Fahrdienste durch Privatpersonen
  • Unternehmensrolle: Keine direkte Anstellung von Fahrern
  • Bezahlung: Automatische Abbuchung, Provision für die Plattform

VORTEILE

Für Konsumenten:

  • Kosteneffizienz: Das Ausleihen anstelle des Kaufs von Produkten kann zu erheblichen Einsparungen führen. Dienste wie Uber bieten oft Fahrten zu niedrigeren Preisen als herkömmliche Taxis.
  • Ökologischer Fußabdruck: Die Möglichkeit, Güter zu leihen oder gebrauchte Artikel zu erwerben, kommt umweltbewussten Verbrauchern entgegen und unterstützt einen nachhaltigeren Konsum.
  • Flexibilität: Durch die Nutzung von Plattformen der Sharing Economy haben Nutzer einfachen und schnellen Zugang zu Produkten und Dienstleistungen, so dass sie diese nur bei Bedarf nutzen.

Für Unternehmen:

  • Innovative Geschäftsmodelle: Start-ups finden durch die Sharing Economy neue Wege, um sich in etablierten Märkten zu behaupten und Kunden auf kreative Weise zu gewinnen.
  • Gewinnung von Kundendaten: Insbesondere digitale Dienste erlauben es Unternehmen, wertvolle Kundendaten zu sammeln, um Angebote zu optimieren und Marketingstrategien anzupassen.

NACHTEILE

In der Sharing Economy sind nicht alle Entwicklungen positiv zu bewerten. Einige der Hauptkritikpunkte werden hier aufgeführt:

  • Der ökologische Fußabdruck von Sharing-Diensten ist oft größer als erwartet. Beispielsweise hat der Fahrdienst Uber die Nutzung von privaten Transportmitteln erhöht, was paradoxerweise zu einem Anstieg der CO2-Emissionen geführt hat.
  • Traditionelle Wirtschaftszweige erleben durch Sharing-Dienste erhebliche Störungen. Insbesondere in Großstädten spüren Hotels und das Taxigewerbe den Druck durch Plattformen wie Airbnb und Uber.
  • Viele Sharing-Plattformen operieren in rechtlichen Graubereichen und unterliegen kaum Regulierungen. Dies führt zu Unsicherheiten und oft zu unfairem Wettbewerb.
  • Die Betreiber von Sharing-Plattformen profitieren vom Verbinden von Angebot und Nachfrage, was als Plattformkapitalismus bekannt ist. Dies kann zu einer Verschiebung von ursprünglich sozial orientierten Zielen hin zu kommerziellen Interessen führen.
  • Das Kernprinzip des Teilens innerhalb vieler Sharing Economy Unternehmen hat sich zu einer kommerziellen Strategie entwickelt, wodurch die soziale Komponente häufig in den Hintergrund gerät.

Blick auf die Zukunft der Sharing Economy

In der zukunftsorientierten Wirtschaft erweist sich das Prinzip der Sharing Economy als eine wesentliche Triebkraft. Unternehmen, die sich diese Wirtschaftsform zu eigen machen, genießen diverse Vorzüge und tragen zur Wandlung der Marktlandschaft bei. Die Bereitschaft, sich auf neu aufkommende Akteure mit innovativen Geschäftsmodellen einzustellen, ist für den langfristigen Erfolg bestehender Firmen unerlässlich.

Um im Wettbewerb bestehen zu können, ist es bedeutsam, sowohl die aktuellen Geschäftsabläufe zu verbessern als auch gleichzeitig in die Entwicklung von Neuerungen zu investieren. Dieses Dualitätskonzept aus Erkundung und Ausnutzung bietet die Möglichkeit, proaktiv auf Marktveränderungen zu reagieren.

  • Anpassungsfähigkeit: Firmen müssen sich wandeln können, um mit den dynamischen Geschäftsmethoden der Sharing Economy Schritt zu halten.
  • Change Management: Effektive Veränderungsprozesse sind entscheidend, um alte Strukturen aufzubrechen und Mitarbeiter erfolgreich durch Umbruchsphasen zu führen.

Die Verbreitung der Sharing Economy scheint unaufhaltsam, und es bleibt spannend zu beobachten, welche neuen Konzepte sich in verschiedenen Wirtschaftsbereichen durchsetzen werden.

  • Neue Konzepte: Weiterentwicklung und Diversifizierung der Sharing Economy in unterschiedliche Sektoren.
  • Marktbereitschaft: Traditionelle Unternehmen sind aufgefordert, sich für die zunehmende Zahl disruptiver Geschäftsmodelle zu rüsten.

Durch ihren tiefgreifenden Einfluss ist die Sharing Economy nicht mehr aus dem modernen Wirtschaftsbild wegzudenken. Sie stellt sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance für Unternehmen dar, sich nachhaltig zu etablieren und zu entwickeln.

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